Erkenne und nutze deinen Einflussbereich

Die Kunst, Energie gezielt einzusetzen

Im zweiten Schritt deiner Reise zur Überwindung vom Lehrer-Burnout konzentrieren wir uns auf das Wesentliche: Ein Check-up, in welche Aufgaben und Situationen du deine Energie investierst. Denn die Energie folgt immer der Aufmerksamkeit. Dieser Schritt ist entscheidend, um aus dem Teufelskreis der Erschöpfung auszubrechen und dein Berufsleben proaktiv zu gestalten. Du wirst zur Regisseurin deines Berufslebens!

Selbstreflexion: Deine Energiebewertung

Beginnen wir mit einer tiefgründigen und radikal ehrlichen Selbstreflexion. Es geht darum, einen ehrlichen Blick darauf zu werfen, wo und wie du deine Energie im Berufsleben einsetzt.

  • Frage dich: Welche Aufgaben erfüllen mich? Welche Aufgaben rauben mir Energie?
  • Betrachte deine Routinen: Gibt es tägliche Abläufe, die dich unnötig belasten?
  • Prioritäten setzen: Lerne, wichtige von unwichtigen Aufgaben zu unterscheiden.

Energiebilanz: Triff bewusste Entscheidungen

Ein Schlüssel am Schlüsselbund zu mehr Leichtigkeit und weniger Stress ist die Erstellung einer Energiebilanz. Dies bedeutet, bewusst zu entscheiden, wo deine Energie am besten eingesetzt wird.

  • Zeitmanagement: Wie kannst du deine Zeit effizienter nutzen?
  • Delegation: Gibt es Aufgaben, die du abgeben kannst?
  • Erkennen von Energiefressern: Welche Tätigkeiten ziehen dich runter und wie kannst du sie minimieren oder eliminieren?

Erkenne die Dinge, die du beeinflussen kannst und unterscheide sie, von denen, die du nicht beeinflussen kannst

Der Kern dieses Schlüssels liegt in der Unterscheidung zwischen beeinflussbaren und unbeeinflussbaren Faktoren im Lehreralltag.

  • Beeinflussbare Faktoren: Hier hast du die Kontrolle. Dies können deine Arbeitsweise, deine Einstellung zu Aufgaben oder die Art und Weise sein, wie du mit Kollegen, Kindern und Eltern interagierst.
  • Unbeeinflussbare Faktoren: Akzeptiere, dass es Aspekte gibt, die außerhalb deiner Kontrolle liegen. Dies kann das Schulsystem, der Lehrplan, die Ferienzeiten, die Klassengrößen, die Entscheidungen von Vorgesetzten oder die allgemeinen Dienstvorschriften sein.

Lass die Illusion der Kontrolle los

Ein wesentlicher Aspekt ist das Loslassen der Kontrollillusion. Es geht darum zu akzeptieren, dass nicht alles in deinem Einflussbereich liegt. Indem du lernst, deine Energie auf das zu lenken, was du tatsächlich beeinflussen kannst, reduzierst du Stress und steigerst deine Effektivität und Zufriedenheit.

Klarheit und Selbstwirksamkeit

Dieser Weg führt zu mehr Klarheit und schafft dir wieder das Gefühl der Selbstwirksamkeit. Es ist ein Schritt hin zu einem Berufsleben, in dem du dich ermächtigt fühlst, positive Veränderungen herbeizuführen.

Ausblick

Gerade wenn du mit dem Gedanken spielst, aus dem Lehrerberuf zu kündigen, ist dieses Werkzeug sehr kraftvoll. Du steckst hier deine persönlichen Grenzen ab und kannst Entscheidungen treffen, was du bereit bist zu akzeptieren oder eben auch nicht.

Einen Hinweis von Herzen möchte ich dir noch mitgeben: Nimm dir für diesen Prozess so viel Zeit wie du brauchst. Durchlaufe in Gedanken einen typischen Schultag und mache dir eine Übersicht mit den Dingen, auf die du Einfluss hast und auf welche nicht. Diese Schritte in Richtung innerer Klarheit haben große Wirkung, versprochen!

Warum ist das so? Viele Lehrer beschreiben ihr Gefühl im Alltag mit Lähmung und Hilflosigkeit, aber auch Beschreibungen wie „Löcher stopfen“ und „Feuer löschen“ habe ich oft gehört. Genau dieses Gefühl wird auch als erlernte Hilflosigkeit beschrieben. Der erste daraus zukommen und wieder handlungsfähig zu werden ist es, dies zu erkennen. Und genau dabei hilft dir diese Übung.

Solltest du feststellen, dass dein Weg in der Schule nicht weiter geht und dass du eine Alternative zum Lehrerberuf suchst, lade dir mein kostenfreies Workbook „10 Schritte zum Herzensjob“ runter und starte damit, deine Energie auf deine Zukunft jenseits der Tafel auszurichten.

Bildquelle: pexels quang anh ha nguyen